"Auf der Schanz" in de Media.

( Paginagroot artikel in de RP waarin o.a. de eigenaars van Feriënwohnung
"Auf der Schanz" in hun vakantiewoning geïnterviewd worden over Schenkenschanz )

( Paginagross Artikel in RP, in wem u.a. die Eigner von Feriënwohnung
"Auf der Schanz" in ihrer Feriënwohnung geïnterviewd werden über Schenkenschanz. )

Rheinische Post

SAMSTAG 14. JULI 2007
LEBEN - Magazin
“Ab auf die Insel”
VON TINA STOCKHAUSEN
B (6): GOTTFRIED EVERS
 
Vorwort:
Schenkenschanz ist eine Insel der Stille. Umspült vom
Rhein und einem Altarm des Flusses kuschelt sich das kleine Dorf in die niederrheinische Landschaft, fernab von Lärm und Hektik der Städte.
 
Der Weg in die Stille führt über eine kleine Brücke und macht dann einen scharfen Knick nach links. Von da an führt die Straße schnurgeradeaus. Links Rhein, rechts Rhein. Dazwischen Wiesen, ganz viel Himmel und am Ende des Weges ein spitzer Kirchturm, der die Wolken aufspießt, umringt vom einem Häuflein Häuser.
Schenkenschanz. ,,Sobald ich diese Silhouette sehe, fällt alles von mir ab."
Marian Slenders hält den Atem an und lauscht angestrengt. ,,Hören Sie das?" Das leise Tuckern der Fähre, das Rascheln der Pappeln, die Biene, die summend über die Blumen in ihrem Vorgarten fliegt? ,,Es ist so leise. Als wäre die Welt stehen geblieben."


Wie eine Zudecke breitet sich die Stille über den etwa 110 Einwohnern der Festung
Schenkenschanz aus.
Sie sind die einzigen Bewohner der Insel Salmorth genau
genommen eine Halbinsel,
umspült vom Rhein und einem abgestorbenen Altarm des Stroms.
Nur erreichbar über die kleine Brücke oder mit einer Fähre, die behäbig übers Wasser
schippert wenn sie nicht mal wieder kaputt ist.
Seit einem Jahr gehören auch Marian Slenders und ihr Mann Mark Sengers jedes Wochenende zu den 110 Schänzern. Die Holländer haben sich ein Ferienhaus in dem
Dorf gekauft, ein altes Bauernhaus, das sie komplett renoviert haben und wo sie nun Zimmer an andere Gäste vermieten. An diesem Wochenende ist Riet Rooyackers bei ihnen abgestiegen.
,,Schenkenschanz zwingt mich zum Nichtstun." Die 50−Jährige ist nicht zum ersten Mal zu Besuch bei den Neuinsulanern. In Nijmwegen arbeitet sie als Logopädin, ist stets im Stress, findet immer etwas, das dringend erledigt werden muss.
,,Auf Schenkenschanz geht so etwas nicht." Sie zuckt mit den Achseln.,,Es gibt hier nichts zu tun."
Eine Kirche, ein Vereinshaus und eine Gaststätte, die nur am Wochenende geöffnet ist, und selbst dann nur sporadisch das sind alle öffentlichen Gebäude auf Schenkenschanz.

,,Aber wenn einer der Nachbarn eine
Party feiert oder grillt, dann kommt das ganze Dorf vorbei." Marian Slenders erinnert sich noch an ihre Einweihungsparty.
Die letzten Gäste gingen um zwei Uhr morgens. Danach kannte sie jeden Schänzer mit
Namen.
Fremde werden auf der Insel sofort erkannt und mit einem neugierigen Kopfnicken begrüßt. ,,Ein neues Gesicht auf der Insel ist immer spannend", erklärt Slenders. ,
,Aber aus der Ruhe bringen lassen sich die Schänzer von Besuchern trotzdem nicht."
Das Leben geht hier seinen Gang ob
Touristen da sind oder nicht.
Keine Souveniershops, keine Eisdiele, kein Biergarten. Nicht mal ein Büdchen gibt es auf der Insel.
Wenn Riet Rooyackers nachmittags beim Ausflug ans Altrheinufer ein Eis essen oder kalte Cola trinken will, dann muss sie sich entscheiden.
Ob sie den langen Weg über die schmale Straße nach Kleve zurückfährt oder
im hohen Gras am Ufer liegen bleibt, den Kindern von Schenkenschanz bei ersten Schwimmversuchen zuschaut und mit den Augen den Vogelschwärmen folgt, die aus dem feuchten Schilf aufsteigen. Wer braucht schon kalte Cola? ,,Dann trinkt man halt Wasser."

Marian Slenders hat bei ihren Großeinkäufen in Holland vor jedem Wochenende
schon oft genug was vergessen. ,,Aber ich bin noch nie wegen irgendwas zurück gefahren." Sobald sie Schenkenschanzer Boden betritt, nimmt ihr die Stille die Hektik.
Alles ist irgendwie nicht mehr dringend.,,Man glaubt gar nicht, wie überflüssig viele Dinge sind", sagt sie. ,,Die Menschen hier sind gelassener. Sie gehen sogar gehen sogar langsamer."
Auf Schenkenschanz würde ihr Sekundenzeiger langsamer ticken, da ist sie sich sicher.
,,Und wenn man ganz dringend etwas braucht, klingelt man eben beim Nachbarn."
Gabi Evers ist spontan auf einen Kaffee bei Marian Slenders vorbeigekommen.
Sie kennt das Leben auf der Insel und die Geschichte eines jeden Bewohners. Sie ist hier geboren und aufgewachsen, hat im Altrhein schwimmen gelernt und es dort
ihren Söhnen beigebracht. Seit einen Jahr bieten die Evers Ferienwohnungen für Touristen an. ,,Wer einmal hier war, der kommt meistens wieder."
Die Röhrigs, ihre Nachbarn, vermieten schon seit Jahren Zimmer an Radtouristen, Wanderer und Vogelfreunde. Die meisten sind Stammgäste. ,,Die kommen natürlich vor allem wegen der Landschaft." Mitten im Naturschutzgebiet liegt Schenkenschanz. Im Sommer wandern die
Familien mit ihren Picknickkörben durch die raschelnden Pappeln zum Rhein−
 
,,Der Sekundenzeiger tickt langsamer, sobald ich über die Brücke gefahren bin."
 
ufer, wo der Sand weiß und fein ist wie Puderzucker. Oder sie breiten ihre Decke auf einer der Weiden aus und schauen den Kühen beim Grasen zu.
,,Die meisten Gäste wundern sich, dass hier alles so gemächlich
abläuft."

Gabi Evers hält es dafür höchstens ein paar Tage bei ihrer Schwester in Köln aus. ,,Die Menschen in
den Städten rennen." Sie komme kaum hinterher, wenn ihre Schwester den Kinderwagen so eilig durch den Stadtpark schiebe.
,,Keiner grüßt, niemand schaut sich ins Gesicht." ,,Heutzutage ist es selten geworden, dass
jeder jeden kennt", sagt Slenders. Aber auf Schenkenschanz sei es, als wäre die Zeit vor 100 Jahren stehen geblieben. ,,Alles ist urtümlich. Veränderungen kommen hier nur langsam an, weil es so abgeschieden liegt."

Manchmal ist es ihr schon fast ein wenig zu abgeschieden, wenn es nachts totenstill draußen ist. ,,Das ist
etwas unheimlich", sagt sie. ,,Ein Hochwasser möchte ich auf der Insel nicht erleben." Wenn das Wasser im Rhein steigt und die Brücke überflutet ist, kommt keiner mehr so leicht von der Insel. Nur die Anwohner dürfen dann mit der Fähre übersetzen und
manchmal fährt nicht mal mehr diese. ,,Das können wohl nur echte Schänzer genießen." Sie dagegen brauche eine kleine Brücke zurück in die wirkliche Welt.

Rheinische Post, DC5 07/24/07 17:28:05 2/4
 
 
Bildunterschriften von links nach rechts und oben nach unten.:
 
Gabi Evers (l.) besucht Doris Becker.

Mit Brettspielen überbrücken die Feriengäste Mark Sengers, Marian Slenders und Riet Rooyackers (v.l.)
einen Regenschauer. 
 
Auf der Insel geboren: Rolf Minor.
 
Nicht mal per Fähre kommen die Schenzenschanzer bei Hochwasser von ihrer Insel.
 
Marian Slenders und Mark Sengers mit Feriengast Riet Rooyackers (v.l.) vor ihrem restaurierten Bauernhaus.
 
Die Zwillinge Lara und Loreen (Mitte) testen mit Leon (r.) und Lisanne den Brunnen aus.
 
INFO 
Ferienwohnung Slenders:
www.schenkenschanz.com
Mehrere Doppelzimmer auf der ersten Etage, sowie ein großer Mehrbett Schlafraum auf der zweiten Etage. Preise ab 44 Euro pro Nacht/2 Personen,
Telefon 0031 /24 /3978066
 
Info über Feriënwohnungen und über Schenkenschanz : www.schanz2.de

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Last Modified: 28 January 2008